Anke Zapf-Vaknin

Tanzimprovisation - Bewegungsforschung - Site-specific Performance

Improvisierte Instalation

In einem multimedialen Projekt werden Tanzimprovisation und improvisierte Installationskunst miteinander verbunden. Grundidee hierzu ist die Entwicklung einer sich fortwährend verändernden Rauminstallation. 

In der Vorbereitung für das Projekt wurde eine Auswahl an Gegenständen getroffen, die während der ‚Real-Time-Installation‘ zum Einsatz kommen dürfen. Lediglich ein minimal ausgestattetes ‚Startbild‘ wurde im Vorhinein festgelegt. Der Rest bleibt den Entscheidungen im Moment des Geschehens überlassen. Bewusst wird dadurch die Enstehung einer fertigen Installation vermieden. Stattdessen werden Bilder und Aktionen kontinuierlich weiterentwickelt, übereineinandergeschichtet und teilweise auch wieder zerstört.

Einzelne improvisierte Performance-Situationen werden als One-Take per Videokamera aufgenommen. Sie werden anschließend als Teil der Installation an die Wand projiziert und ebenfalls für eine Film-in-Film-Aufnahme weiterverwendet. Zusätzlich werden Soundscape-Aufnahmen von den improvisierten Aktionen gemacht, die im weiteren Verlauf als Klangteppich für die Installation genutzt werden. Durch die eingespielten Klänge werden wiederum neue Assoziationsketten und Bewegungs-Qualitäten generiert.

Durch eine Kette aus Neuem und wieder Neu-Entstehendem aus der Verwendung des Alten entwickelt der Raum allmählich eine Art Eigenleben. Er verdichtet sich zu einer irreal erscheinenden und multisensorisch erlebbaren Welt.

So wie der Titel “Installation mit Aufenthaltsgenehmigung” sind auch die Schuhe als eine Anspielung auf die aktuelle Flüchtlingsthematik zu verstehen. Bei genauem Hinsehen erkennt man, dass die paarweise zusammen gehängten Schuhe nicht zusammen passen. Damit will die Künstlerin auf den Identitätsverlust Exil suchender Menschen hindeuten. Diesem Identitätsverlust stellt sie ein durch Neugier und Exploration entstehendes Kunstwerk gegenüber, dessen Identität aus sich selbst heraus wächst. Neugier und exploratives Verhalten gehören für die Künstlerin zu jenen verschütteten Wesenszügen des Menschen, die es wieder wach zu rütteln gilt um einer Entwicklung von Parallelgesellschaften entgegenzuwirken.


Galerie

Bild: Serge Le Goff

Bild: Serge Le Goff

Bild: Serge Le Goff

Bild: Serge Le Goff

Bild: Serge Le Goff

 

 

 

 

Bild: Serge Le Goff